Ein effizientes Verkehrssystem gehört zu den wichtigsten Wettbewerbsfaktoren der Wirtschaft. Der Verkehr ist nicht nur ein bedeutender Wirtschaftszweig, seine Interessen sind mit denen der Wirtschaft und des Handels außerdem weitgehend deckungsgleich.
Für strategische Entscheidungen über den Standort und beispielsweise die Entwicklung der Beschäftigung ist in der Industrie die vorhandene Verkehrsinfrastruktur einer der wesentlichen Bezugspunkte. Außerdem wirken sich die technologischen Entwicklungen im Verkehrswesen (Fahrzeuge, Infrastrukturen, Managementsysteme usw.) auf alle anderen Industrien aus.
Transport im Trentino
Die Brennerautobahn und die Eisenbahn unterstützen den Verkehr im Trentino. Sie ermöglichen schnelle Verbindungen zu den wichtigsten italienischen und internationalen Flughäfen. Busverbindungen und eine Schmalspurbahn, die neben der staatlichen Bahn fährt, garantieren auch die Anbindung an kleinere Städte. Die Brennerautobahn gestattet rasche Verbindungen auf der Nord-Süd-Achse des Trentino, auch dank zahlreicher Ausfahrten zu den wichtigsten Städten und Ferienorten.
Weiterhin hat sie eine wichtige Unterstützungsfunktion für das Umschlagszentrum des Güterverkehrs in Trient (ca. sechs Kilometer nördlich der Stadt), für den Umschlagplatz „Quadrante Europa“ in Verona und die bedeutendsten Flughäfen. Die Autobahn besteht aus zwei Fahrspuren pro Fahrtrichtung, die auf getrennten Fahrbahnen mit Standstreifen angeordnet sind.
Das Güterverkehrszentrum von Trient ist das Zentrum, auf das sich die Logistik und der Verkehr der Provinz Trient konzentrieren. Es befindet sich in der Mitte der Verbindung zwischen den Häfen und Güterverkehrszentren Nord- und Südeuropas. Damit liegt es strategisch günstig, um als erstes Tor nach Italien und als Verbindung mit den nordöstlichen Regionen fortgeschrittene Logistik zu ermöglichen. Im Güterverkehrszentrum haben 86 Unternehmen mit 1.300 Beschäftigen ihren Sitz. Jährlich werden 14.000 Zollabwicklungen durchgeführt.
In der Provinz gibt es drei Eisenbahnlinien: die Strecke Verona-Brenner auf der Nord-Süd-Achse mit doppeltem, elektrifiziertem Gleis, die nach Osten abzweigende Strecke Trient-Venedig, eingleisig, nicht elektrifiziert und die Strecke Trient-Malè, die nach Nordwesten abzweigt und eine eingleisige, elektrifizierte und schmalspurige Bahn ist. Das vorhandene Eisenbahnnetz des Trentino ist insgesamt 197 Kilometer lang.
Ein wesentliches Element zur Beschleunigung der Verbindungen nach Österreich und Deutschland entlang des Korridors 4 ist der insgesamt 64 Kilometer lange Brenner-Basistunnel. Durch ihn wird die Durchfahrt von Güterzügen mit einer Länge von bis zu 750 Metern und einem Gewicht bis 1.600 Tonnen möglich, die weitaus leistungsfähiger als die derzeitigen, höchstens 450 Meter langen und 1.200 Tonnen schweren Züge sind. Auch hinsichtlich des Umweltschutzes wird der Vorteil dadurch enorm sein, da ein Großteil der Lkw, die über den Pass fahren (2,2 Millionen im Jahr 2016), von der A22 auf die Eisenbahn übergehen werden.
Zur Reduzierung der Luftverschmutzung hat die Provinz Trient einen umfassenden Investitions- und Förderungsplan. Ziel der Investitionen und Fördermittel ist es, die Auswirkungen des privaten Straßenverkehrs auf die Luftqualität zu verringern, nachhaltige Verkehrsformen zu unterstützen und die Verwaltung des Gütertransports zu optimieren.