Trentino weiß, wie man sich vernetzt: Auf dem Gebiet der Wissenschaften kann die Provinz auf ein mehrschichtiges System öffentlicher Forschungszentren sowie öffentlicher und privater Innovationen zählen.
Darunter sind die Universität Trient, die Fondazione Edmund Mach (FEM) und die Fondazione Bruno Kessler (FBK), das MUSE - Museum der Wissenschaften und die ProM Facility. In den Bereichen Forschung und Innovation gibt es im Trentino mehr als 40 Einrichtungen mit 16,9 Angestellten pro 1.000 Beschäftigten (der italienische Durchschnitt liegt bei 11,2, der europäische bei 12,6).
Entdecken Sie die wichtigsten Akteure der Forschung in der Region Trentino.
Die Universität Trient gehört zu den italienischen Erfolgsgeschichten der letzten 50 Jahre. 1962 gegründet, umfasst sie heute elf Fachbereiche, 122 Forschungslabore, 27 Diplomstudiengänge und einstufige Studiengänge, 37 Masterstudiengänge (20 in englischer Sprache) und sechs Masterstudiengänge der Stufen I und II, die den mehr als 16.000 Studierenden aus aller Welt angeboten werden.
Die Universität Trient hat Modellcharakter: Sie hat die Größe und Struktur eines Campus, übt eine starke internationale Anziehungskraft aus und steht an führender Stelle der wissenschaftlichen Forschung. Damit hat sie Spitzenpositionen in den italienischen und europäischen Rankings erreicht.
Durch ihre Fachbereiche, Zentren, entsprechende Forschungsgemeinschaften und Labore fördert, koordiniert und verwaltet sie Forschungsarbeiten unterschiedlicher Themengebiete. Diese reichen von der Industrietechnik bis zu Umweltressourcen, von Materialien bis zur Informatik und von der Biologie bis hin zu den Neurowissenschaften.
Centro di biologia integrativa (CIBIO)
Das Centro di biologia integrativa (CIBIO) der Universität Trient hat sich zum Ziel gesetzt, eine Umgebung zu schaffen, in der die klassischen Ansätze der Zell- und Molekularbiologie mit den neuen leistungsfähigen Instrumenten der synthetischen Biologie verbunden werden.
Centro Interdipartimentale Mente e Cervello (CIMeC)
CIMeC ist ein fachübergreifendes Zentrum der Universität Trient. Es besteht aus den Fachbereichen für Psychologie und Kognitionswissenschaften, Mathematik, Physik sowie Ingenieur- und Informationswissenschaften.
Die Forscher der CIMeC untersuchen die Organisation des Gehirns durch Analyse seiner funktionellen, strukturellen und psychologischen Eigenschaften unter normalen und pathologischen Bedingungen. Das Zentrum ist in fünf formale Strukturen (Labore) unterteilt, die sich mit Arbeiten in den Bereichen Entwicklung, Tiere, Verhaltenswissenschaften, Neuroimaging und Computermodellierung befassen.
Centre for Computational and Systems Biology (COSBI)
COSBI erforscht den Zusammenhang zwischen metabolischen Prozessen und der Ernährung sowie zwischen kognitiven Mechanismen und Pharmakologie beim Menschen. Es konzentriert sich zum einen auf Krankheiten wie Diabetes und Alzheimer und zum anderen darauf, wie sich diese durch Ernährung und Medikamente kontrollieren lassen.
COSBI ist eine Stiftung, deren Anteile zu 50 % im Besitz von Microsoft Research und zu 50 % im Besitz der Universität Trient sind.
Die Fondazione Bruno Kessler (FBK) ist die Top-Forschungsstiftung in Italien. Sie nimmt nach der aktuellsten ANVUR-Bewertung der Forschungsqualität den ersten Platz für die wissenschaftliche Exzellenz in drei verschiedenen Themenbereichen und für die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen ein.
Die FBK ist in einer mehr als ein halbes Jahrhundert langen Geschichte entstanden. Sie setzt sich aus zwei wissenschaftlichen Zentren, davon eines der Technologie und Innovationen und eines den Geistes- und Sozialwissenschaften gewidmet, sieben Forschungszentren sowie mehr als 400 Forscherinnen und Forschern zusammen. Heute steckt sich das FBK das Ziel, herausragende Ergebnisse im wissenschaftlichen und technologischen Bereich unter besonderer Berücksichtigung fachübergreifender Ansätze und der Anwendungsdimension zu erzielen.
Als einzigartiges Zentrum in Europa und erstes italienisches Forschungszentrum One-Health, ist die Fondazione Edmund Mach (FEM) in den Schlüsselbereichen Landwirtschaft, Umwelt und Ernährung mit Forschungsarbeiten, Ausbildung und Technologietransfer tätig.
Die von der FEM angebotene Ausbildung findet auf verschiedenen Ebenen statt und reicht von der weiterführenden Bildung bis zur Universität. Begleitet wird die Ausbildung durch angewandte Forschung und Experimente sowie Dienstleistungen und Beratungen für den Agrar-, Forst- und Umweltsektor.
Darüber hinaus unterstützt ein landwirtschaftliches Unternehmen die Fondazione Edmund Mach in Forschung und Lehre.
Das Zentrum C3A ist aus der Zusammenarbeit zwischen der Universität Trient und der Fondazione Edmund Mach entstanden, mit dem Ziel Fachausbildungen und Forschungsarbeiten im Bereich der intelligenten Landwirtschaft zu entwickeln. Dabei wird die Erzeugung von hochwertigen Nahrungsmitteln, die Verringerung der Umweltbelastung und eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen angestrebt.
Das Zentrum verfolgt einen fachübergreifenden Ansatz, der von Genomik bis hin zu Versuchen in der Praxis reicht. Er hat das Ziel, den Einfluss des Menschen auf die Kulturlandschaft und die natürliche Umwelt durch die Entwicklung von umweltfreundlichen und nachhaltigen Produkten, Instrumenten, Methoden und integrierten Strategien zu verringern.
Die fünf Forschungseinheiten befassen sich mit quantitativer Ökologie, Entomologie und Agrarzoologie, Agrargenetik, Pflanzenpathologien und angewandter Mikrobiologie für Umwelt, Landwirtschaft und Weinbau.
CeRiSM führt grundlegende und angewandte Forschungsarbeiten im Bereich der körperlichen Bewegung und des Sports durch. Dabei liegt das besondere Augenmerk auf Reaktionen auf die natürliche Umgebung oder unter außergewöhnlichen Bedingungen (Hypoxie und Hypo-/Hyperthermie), auf geschlechtsspezifischen Besonderheiten in gesunden Bevölkerungsgruppen sowie in älteren Probanden und in Probanden mit chronisch degenerativen Pathologien.
Das Zentrum bietet Dienstleistungen im Bereich funktioneller und physiologischer Bewertung, medizinischer Unterstützung, wissenschaftlicher Beratung und Auftragsforschung für Einzelpersonen, Einrichtungen, Vereine, Sportverbände und Unternehmen an.
Diese hochspezialisierte Einrichtung widmet sich der Behandlung von Tumoren unter Einsatz einer hoch entwickelten und innovativen Technologie sowie weiterer wissenschaftlicher Forschung.
Der Geschäftsbereich des Krankenhauses Santa Chiara von Trient hat seine klinische Tätigkeit im Oktober 2014 aufgenommen und fünf Jahre später das gesteckte Ziel von 1.000 Patienten erreicht. Das Zentrum verfügt über zwei Behandlungsräume mit einem festen Protonenbündel für Patienten sowie einen für Versuchs- und Forschungszwecke.
Die ProM Facility ist ein in Italien einzigartiges mechatronisches Prototyping-Labor, das sich aus der Zusammenarbeit zwischen der autonomen Provinz Trient, Trentino Sviluppo, der Fondazione Bruno Kessler, der Universität Trient und der Confindustria Trient entwickelt hat.
Dieses Innovationszentrum, das im Polo Meccatronica in Rovereto untergebracht ist, erforscht, produziert und erprobt innovative und effizientere Produkte, die in der Lage sind, traditionelle Mechanik mit modernsten Sensoren, hoch entwickelten virtuellen Prototypen-Systemen und elektronischer Steuerung zu kombinieren.
Das Institut für Bioökonomie ist das Ergebnis des Zusammenschlusses des Instituts für Biometeorologie (IBIMET) und des Instituts für die Verwertung von Holz und Baumarten (IVALSA), die im Laufe der Jahre Sachkenntnis und Komplementarität im strategischen Bereich der Bioökonomie entwickelt haben. Diese Disziplin nutzt erneuerbare Bioressourcen aus der Biosphäre der Erde zur Erzeugung von Nahrungsmitteln, Materialien und Energie. Sie umfasst demnach die Primärerzeugung (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) sowie die industriellen Bereiche der Nutzung und Umwandlung der Ressourcen, den Lebensmittelbereich und Biotechnologien, den Holz- und Energiesektor sowie einen Teil der Chemieindustrie.
Die Forschungsarbeiten zum Thema Holz werden in den Laboren am Standort San Michele d'Adige fortgesetzt.
Die Forschungsarbeiten am Standort von Trient betreffen den Bereich „Photonik: Materialien, Strukturen und Diagnostik“ und konzentrieren sich auf die Photonik von Glas, die Röntgenphotonik und die Quantenmechatronik.
Die Hauptaktivitäten sind Forschung, Innovation und Ausbildung durch das Studium moderner Geräte, Systeme und Strukturen für die Photonik und Nanotechnologie. Die Forschungseinrichtung fördert, sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus technologischer Sicht, die Entwicklung und Anwendung in verschiedenen Bereichen wie etwa Photonik, Nanotechnologien und Mikrofabrikation, Mikroelektronik, Laser und inkohärente Quellen, Licht und Synchrotron-Röntgenstrahlungen und Quantenmechatronik.